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Veranstaltung in München:
Juden in Bayern, einst und jetzt

Von Max Brym

Unter diesem Motto stand eine Veranstaltung des Bildungswerkes der Gewerkschaft ver.di im Münchner Gewerkschaftshaus. Die Referentin an diesem Abend, dem 30. Juni, war Frau Charlotte Knobloch. Frau Knobloch ist stellvertretende Vorsitzende des Zentralrates der Juden in Deutschland und Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde in München. In einem sehr detaillierten Vortrag ging Frau Knobloch zuerst auf die Geschichte der jüdischen Gemeinden in Bayern bis zum Jahr 1933 ein.

Nach ihren Worten hatte es im Jahr 1933 "etwas mehr als 12000 Gemeindemitglieder in München gegeben." An vielen Orten in Bayern gab es vor 1933 ein reges jüdisches Leben. "Die meisten Menschen mit jüdischem Glauben in Deutschland, betrachteten sich vor der Machtergreifung der Nazis als Deutsche", meinte die Referentin. Diese Unbefangenheit gebe es nach der Shoa nicht mehr. Dennoch bestand Frau Knobloch auf der Feststellung: "Die Mitglieder der jüdischen Gemeinde sind Deutsche mit einer bestimmten Religion. Eine israelische Nation gebe es in Israel, hier in Deutschland leben deutsche Juden".

Die jüdischen Gemeinden nach 1945

Von den 12000 Juden die vor 1933 in München lebten, überlebten nur 60 Personen die Shoa. Das neuerliche Erwachen jüdischer Kultur und eines Gemeindelebens nach 1945 ist auf überlebende Juden aus Osteuropa zurückzuführen. Im Jahr 1989 hatten die jüdischen Gemeinden in Deutschland nur noch 25000 Mitglieder. Gerade in Bayern rechnete man mit dem Verlust jüdischen Lebens, vor allem in den kleineren Gemeinden. Heute jedoch hat die jüdische Gemeinschaft in Deutschland wieder 100000 Mitglieder und auch die Gemeinden in Weiden, Straubing, Augsburg und an anderen Orten entwickeln sich wieder. Dies bewirkte die Zuwanderung vor allem russischer Juden. In München gibt es heute wieder 9000 Gemeindemitglieder. Davon sind 4500 russische Juden und 4500 leben schon länger hier. Zwischen den verschiedenen Gruppen "gebe es durchaus die eine oder andere Reiberei", erklärte Frau Knobloch. Dennoch funktioniere das Gemeindeleben mit vielfältigen Aktivitäten ziemlich gut.

Wider den Antisemitismus

Die Referentin stellte ihre Ausführungen unter das Motto: "Die Erinnerung ist die beste Waffe der Menschheit gegen das Vergessen". Das ist gerade heute besonders wichtig, denn die jüdischen Gemeindemitglieder nähmen mit Sorge die Zunahme antisemitischer Tendenzen in der bundesdeutschen Gesellschaft wahr. Als Beispiele nannte Frau Knobloch verbreitete Meinungen wie: "Ihr Juden zahlt doch in Deutschland keine Steuern, oder das jüdische Kinder in den deutschen Schulen oftmals verantwortlich gemacht würden für den Konflikt im Nahen Osten". Nach Frau Knobloch ist in Deutschland jüdisches Leben immer noch, oder wieder stärker gefährdet. Jedes Gemeindezentrum wird von der Polizei bewacht und die Zahl der Friedhofsschändungen nehme zu. "Das ist in der Presse meist nur eine Randnotiz."

Lebendige Diskussion

In der Debatte die sehr sachlich verlief, spielte die sogenannte "Affäre Friedman" eine wichtige Rolle. Scharf wandte sich Frau Knobloch, gegen die Praktiken der Berliner Staatsanwaltschaft und gegen viele Medien. Sie kritisierte die Vorverurteilung von Michel Friedman und nannte die Berichterstattung dazu "latent antisemitisch". Die Diskussionsteilnehmer sahen das weitgehend ähnlich, einer aus dem Publikum sagte: "Die Kampagne gegen Michel Friedman ist kein Zufall, sondern Vorgehen, Ort und Zeit, seien von der Berliner Staatsanwaltschaft bewußt gewählt worden, um das "deutsche Gemüt" nach dem Tod von Jürgen Möllemann zu beglücken". Eine andere Diskussionsteilnehmerin forderte die jüdischen Gemeindemitglieder auf enger mit den Gewerkschaften zusammenzuarbeiten. Auch wurde die Meinung geäußert, "dass die gewerkschaftsfeindliche Kampagne in Deutschland und der zunehmende Antisemitismus, zwei Seiten einer Medaille seien."

hagalil.com 02-07-2003

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