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gemeinden.judentum.de/muenchen |
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LITERATUR ZUM JUDENTUM
FÜRSTENSTRASSE 17 D-80333 MÜNCHEN
TELEFON 089/2800135 FAX 089/28 1601 |
Veranstaltungen der
Literaturhandlung und des Förderkreises Literatur zum Judentum |
Karl Emil
Franzos |
Der Pojaz oder Lessings Nathan buchstabieren
Eine Geschichte aus dem Osten nannte der vor 100 Jahren am 28.
Januar 1904 gestorbene Schriftsteller Karl Emil Franzos seinen erst posthum
veröffentlichten Komödiantenroman "Der Pojaz" - das jiddische Wort für Bajazzo.
Dieser große Entwicklungsroman, der in einem Atemzug mit Goethes "Wilhelm
Meister" genannt werden kann, spielt zwischen Moskau und Prag und zwischen
Odessa und Posen. Irgendwo dazwischen liegt ein fiktives Schtetl. in dem der
Pojaz Sender Glatteis lebt, dessen Ghettomilieu er aber nur zu gerne entkommen
würde. Der Schauspieler und Schriftsteller Oskar Ansull hat mit Theo
Jörgensmann. einem der führenden europäischen Jazzklarinettisten, eine
szenische Lesung zusammengestellt.
Donnerstag, 26. Februar 2004,19 Uhr, Haus des Deutschen Ostens, Am
Lilienberg.
In Zusammenarbeit mit dem Haus des Deutschen Ostens und dem B'nai B'rith
München. |
Schm'a |
Text-Musik für Vibrafon, Stimme und Zuspielband Schm'a -
Höre! ist der Titel des zentralen jüdischen Gebetes, und mit dieser Anrufung
nähern sich die Komponisten Zwi Avni. Morton Feldman und Klaus Hinrich Stahmer
dem Thema Holocaust auf ungewöhnliche Weise. Sie durchsetzen ihre Kompositionen
- gespielt von Stefan Eblenkamp (Vibrafon und Perkussion) - mit Texten von
Jehuda Amichai, Primo Levi und Franz Kafka - gelesen von dem Schauspieler Thomas
Holtzmann - und schaffen so eine Text-Musik von meditativer Kraft und
Eindringlichkeit.
Uraufführung am Dienstag, 9. März 2004, 20.30 Uhr, Gasteig, Black Box.
In Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat München, der Offenen Akademie der
MVHS. dem B'nai B'rith München. - Im Rahmen der 14. Frühjahrsbuchwoche
"Literatur & Musik". |
André Heller
Roger Willemsen |
Töne und Träume André Heller, gerühmt und weltberühmt
als Multimedia-Künstler und Verwandlungsartist, wurde zuerst als Chansonnier
bekannt, als Schriftsteller kennen ihn nur wenige. Jedoch: "Nicht ein Altenberg
von heute, sondern ein Maupassant, ein Schnitzler, vielleicht sogar ein Joseph
Roth von morgen könnte er werden", schrieb Joachim Kaiser. Das Schreiben war und
ist eine Konstante im Schaffen André Hellers. Auch hier offenbart sich seine
Fähigkeit, "die Welt auf einen anderen Ton zu stimmen".
Andre Heller im Gespräch mit Roger Willemsen am Montag. 15. März 2004, 20
Uhr, Staatstheater am Gärtnerplatz.
In Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat München, dem Staatstheater am
Gärtnerplatz und dem B'nai B'rith München. - Im Rahmen der 14.
Frühjahrsbuchwoche "Literatur & Musik". |
Nizza Thobi
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Jiddisch is gor nischt asoj schwer - Konzert Nizza Thobi
- "ein zierliches Persönchen, eine glühende Stimme, eine bewegend große
Botschaff - singt Lieder gegen das Vergessen und für Akzeptanz. Erläuterungen
und Dias untermalen das Konzert. Begleitet wird die Künstlerin von Tizian Jost,
Gitarre, und Igor Stojanovic, Klavier und Geige.
Mittwoch, 17. März 2004, 20 Uhr, Gasteig, Black Box.
Black Box im Gasteig
Rosenheimer Str. 5
München
Telefon: 089 - 54 81 81 81
E-Mail: info@muenchenticket.de |
Marcel Reich-Ranicki |
Die Sammlung Reich-Ranicki
Schriftstellerporträts aus zwei JahrhundertenAusstellung vom 31. März bis
6. Juni 2004
Täglich von 10 bis 22 Uhr. Eintritt frei
Die sehr persönliche Bildersammlung des Literaturkritikers Marcel
Reich-Ranicki ist keine gewöhnliche Sammlung von Bildern bekannter Maler. Für
ihn zählt in erster Linie das Motiv: Schriftsteller. So umfasst seine Sammlung
85 Literatenporträts - von Shakespeare bis Thomas Bernhard und Arbeiten z. B.
von Max Liebermann. Otto Dix oder Horst Janssen. Er habe auch nur die Menschen
um sich haben wollen, die ihn geprägt und verändert haben.
Ausstellungseröffnung Mittwoch, 31. März 2004,19 Uhr, Gasteig, Foyer im 3.
Stock.
Marcel Reich-Ranicki ist anwesend.
Begleitend zur Ausstellung ist das Buch "Meine Bilder" von M. Reich-Ranicki
erschienen. |
Katharina Hacker |
Eine Art Liebe "Eine Art Liebe"
ist ein Buch, das man nicht vergisst" (Spiegel). Dieser Roman ist der zweite der
1969 in Frankfurt geborenen Schriftstellerin. Er ist dem Historiker Saul
Friedländer gewidmet. Diejenigen, die seine Autobiographie "Wenn die Erinnerung
kommt" gelesen haben, werden in Katharina Hackers Roman unschwer Züge seiner
Biographie erkennen.
"Ich schenk Dir diese Geschichte, schreib Du sie auf", sagt der Jerusalemer
Anwalt Moshe Fein der Erzählerin, der in Israel lebenden deutschen Studentin
Sophie. Es ist die Geschichte seines Freundes Jean, eines Trappistenmönches.
aber auch die von Moshes eigenem Überleben in einem katholischen Internat in
Nordfrankreich. War es eine Freundschaft oder war es Verrat?
Katharina Hacker hat die Geschichte aufgeschrieben, neu erfunden, wo die
Erinnerung an Grenzen stößt. "Knapp, leise, genau, mit Sinn für Tempowechsel und
Zuspitzungen inszeniert sie Situationen in einer Dramatik aus Nüchternheit,
nicht Überfülle."
(E. Bauschmidt)
Katharina Hacker liest am Dienstag, den 20. April 2004, 20
Uhr, Gasteig, Vortragssaal der Bibliothek. In Zusammenarbeit mit der Offenen
Akademie der MVHS und dem B'nai B'rith München. |
I.Ausstellung: |
Nie wieder - zur Geschichte des Holocaust Die
Ausstellung "Nie wieder" basiert auf dem gleichnamigen Buch des englischen
Historikers Martin Gilbert und gibt Auskunft über die Entstehung und den Verlauf
des Holocaust.
Seit Januar 2003 wandert diese Ausstellung durch bayerische Schulen. Die
Schülerinnen und Schüler haben sie um eigene Beiträge ergänzt.
Die Ausstellung und die Schülerarbeiten werden jetzt
erstmals in München vom 23. April bis 9. Mai 2004 im Gasteig, Foyer, 1.
Stock, täglich von 8 bis 22 Uhr. gezeigt. Eintritt frei.
In Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat München, der Landeszentrale für
politische Bildung, der Offenen Akademie der MVHS, dem Pädagogischen Institut
des Schul- und Kultusreferats München und dem Propyläen Verlag. |
II.Generationen-gespräch |
Nie wieder - Zum Umgang mit dem Holocaust
Anlässlich der oben angekündigten Ausstellung diskutieren
Schülerinnen und Schüler mit Fachkundigen aus den Bereichen Literatur. Medien,
Museum. Universität und Schule über den richtigen oder falschen Umgang mit dem
Holocaust.
Auf dem Podium: Ruth Klüger, Maurice Philip Remy, Walter Pehle, Bernhard
Purin, Robert Sigel, Hermann Vinke, Harald Welzer, Schülerinnen/Schüler.
Dienstag, 27. April 2004,19 Uhr. Gasteig, Carl-Orff-Saal. Moderation: Nadine
Rüttinger und Thies Marsen (Zündfunk, BR). Für Jugendliche Eintritt frei. |
Norman Manea |
Die Rückkehr des Hooligan
- Ein SelbstporträtNorman Manea wurde zum Augenzeugen zweier
Schreckensherrschaften. Als fünfjähriges Kind wurde er nach Transnistrien in der
Ukraine deportiert. Mit fünfzig war er gezwungen, aus Ceausescus Rumänien zu
emigrieren.
In einem großen Erinnerungsbuch hat Manea jetzt sein Leben aufgezeichnet -
das Trauma der Vertreibung, die Illusion von einem unpolitischen Beruf als
Wasserbauingenieur, die Bespitzelung durch die Securitate. den Abschied von der
vom Tod gezeichneten Mutter, das Drama der exilierten Sprache und schließlich
die schmerzhafte Rückkehr 1997 in seine Bukowiner Heimat. Maneas Erinnerungsbuch
gehört zu den großen Erzählungen europäischer Geschichte, wie Aleksandar Tismas
oder Imre Kertesz' Romane. Norman Manea lehrt seit 1988 als Professor für
Europäische Kulturstudien am Bard College, USA.
Er kommt zu uns am Montag, den 3. Mai 2004, 20 Uhr, Literaturhaus,
Salvatorplatz 1 (In deutscher Sprache). In Zusammenarbeit mit dem
Literaturhaus, dem Hanser Verlag und dem B'nai B'rith München. |
Astrid Freyeisen
Hanna Schygulla |
Chanson für Edith
- Das Leben des Norbert GlanzbergEs war Edith Piaf,
die Norbert Glanzberg vor den Nazis in einem Schloss am Mittelmeer versteckte.
Ohne sie hätte der gebürtige Würzburger Komponist den Krieg nicht überlebt.
Mit kaum 21 Jahren galt Glanzberg 1931 in Berlin als die Entdeckung der
Saison: Die Comedian Harmonists sangen sein "Hasch mich" in Billy Wilders
letztem deutschen Ufa-Film "Der falsche Ehemann". 1933 musste Glanzberg
Deutschland verlassen. Wie durch ein Wunder und mit Hilfe seiner Musikerfreunde
- allen voran Edith Piaf - entging er der Deportation.
Eine kurze, heftige Liaison und eine lange Freundschaft verband die beiden. Mit
seinen Kompositionen feierte sie weltweit Erfolge. In seiner Heimatstadt galt
Glanzberg bis 1997 als verschollen. Als man ihn ausfindig machte, sang Hanna
Schygulla ihm zu Ehren. Es war das erste Wiedersehen mit Deutschland.
Die Journalistin Astrid Freyeisen stieß für ein Rundfunkfeature zufällig auf den
vergessenen, damals noch lebenden Glanzberg und zeichnete mit seinem Schicksal
auch ein Stück Musikgeschichte auf.
Zur Vorstellung des Buches kommen Astrid Freyeisen und Hanna
Schygulla.
Montag, 10. Mai 2004,20 Uhr, Literaturhaus, Salvatorplatz 1. In
Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus, dem List Verlag und dem B'nai B'rith
München. |
Klaus Briegleb |
Das große (Ver)Schweigen in der deutschen Nachkriegsliteratur
Der deutschen Nachkriegsliteratur wird nachgerühmt, die "Bewältigung der
Vergangenheit" vorbildlich geleistet zu haben. So etwa habe die Gruppe 47 "wie
keine andere der Shoah gedacht" (Walter Jens). Der Literaturwissenschaftler
Klaus Briegleb dagegen hält diese Sicht für eine Legende.
Er zeigt, dass die nichtjüdische deutsche Nachkriegsliteratur sich der ihr
zufallenden Verantwortung verweigerte und an dem fortwirkenden Erbe des
Antisemitismus vorbeigeschrieben habe.
Mit seiner Streitschrift "Mißachtung und Tabu" (Platz 1 der SWR-Bestenliste) hat
Professor Klaus Briegleb eine heftige Debatte entfacht, deren Aktualität sich
seit Erscheinen des Buches ständig aufs Neue erweist.
Mittwoch, 16. Juni 2004, 20 Uhr, Gasteig, Vortragssaal der
Bibliothek.
In Zusammenarbeit mit der Offenen Akademie der MVHS und dem B'nai BYith. |
Isaac B. Singer Aus der Jüdischen Welt:
[Journal vom
07-02-04]
RealAudio |
Zum 100. Geburtstag des Nobelpreisträgers "Es wird nach
Singer kaum einen ähnlich bedeutenden Dichter der jiddischen Sprache und
Geisteswelt geben. Sein Werk ist ein unheimlicher und großartiger Abgesang der
untergegangenen ostjüdischen Kulturwelt." (Salcia Landmann)
Wir feiern Singers Geburtstag mit einem Porträt des einzigartigen
Geschichtenerzählers Rechtzeitig zum Jubiläum legt Stephen Tree endlich
die erste deutschsprachige Biographie Singers im dtv-Verlag vor. Viele kennen
die herrlichen Romane Singers, kaum einer sein Leben.
Stephen Tree versteht es, den Leser mit dem widersprüchlichen Leben des
Schriftstellers in Bann zu ziehen und gleichzeitig ein Bild der Welt Singers zu
zeichnen. Stephen Tree porträtiert Singer, der Schauspieler Rudolf
Wessely liest aus seinen Werken. Ein Spiel-Dokumentarfilm von Bruce
Davidson, dem bekannten Fotografen und Wohnungsnachbar Singers "Mr. Singer's
Nightmare or Mrs. Pupko's Beard" (mit deutschen Untertiteln) beschließt den
Abend. Singer spielt sich darin selbst.
Dienstag, 22. Juni 2004, 20 Uhr, Literaturhaus, Salvatorplatz 1.
In Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus, dem dtv-Verlag und dem B'nai B'rith
München. |
Gavriel D. Rosenfeld |
Architektur und Gedächtnis
- Münchens Umgang mit der Architektur des Nationalsozialismus
Wenig erforscht ist bisher der Umgang der Stadtentwickler mit dem
nationalsozialistischen Erbe nach 1945. In Auswertung bislang unbeachteten
Archivmaterials beschreibt der Historiker Rosenfeld erstmals nach nahezu sechzig
Jahren die Planungen für den Wiederaufbau Münchens. Anschaulich dokumentiert er
die kontroversen Einstellungen der Stadtplaner zur NS-Architektur.
In der wegweisenden Untersuchung wird deutlich, dass die Debatte über die
Zukunft der Stadt durch einen konservativen Umgang mit der NS-Vergangenheit
geprägt und die Stadt bestrebt war, ihre historische Verantwortung für das
"Dritte Reich" eher abzuschwächen.
Gavriel D. Rosenfeld stellt sein Buch am Dienstag, den 13.
Juli 2004, 20 Uhr, vor. Am Mittwoch, 14. Juli 2004, 18.30, führt uns G. D.
Rosenfeld zu den einschlägigen Orten.
Nähere Informationen in der Literaturhandlung. In Zusammenarbeit mit dem
Kulturreferat München, dem Dölling und Galitz Verlag und dem B'nai B'rith
München. |
Wir danken dem Kulturreferat München für die freundliche
Unterstützung. Telephonische Kartenreservierung
ab sofort in der Literaturhandlung, Tel. 280 01 35. Wir freuen uns auf Ihr
Kommen. |
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