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Jüdische Weisheit
gemeinden.judentum.de/weiden
[weiden/nav-2002.htm] 

Sozialarbeit und Kulturarbeit
der Jüdischen Gemeinde Weiden
Jahresbericht 2002
 

Wann ist ein Mensch nützlich für die Welt?...
Wenn er sich Zeit nimmt für öffentliche Belange
und für das allgemeine Wohlergehen
Wajjiqra Rabba

Ein Wort zuvor:

Im Jahr 2002 konnten wir im Wesentlichen unsere inneren Angelegenheiten besser konsolidieren. Unsere Probleme haben sich zwar nicht verändert, wir haben nur gelernt, besser damit zu leben.

Wir haben gelernt, manche Außenkontakte wieder einzustellen. Die Gesellschaft braucht Zeit, sie akzeptiert nicht so ohne weiteres den Fremden oder das Fremde und somit werden wir von unserer Seite aus keine weiteren Schritte mehr unternehmen.

Uns ist klar geworden, Minderheiten können sich Mehrheiten nicht öffnen, wenn diese aus welchen Gründen auch immer, nicht dazu bereit sind oder dies nicht wollen.

Wir sind und bleiben Fremde in dieser Gesellschaft, doch haben wir vor Ort erlebt, dass sehr wohl die kleine Pflanze der Zusammenarbeit der Religionsgemeinschaften wachsen kann, wenn man sie ganz vorsichtig gießt.

Gabriele Brenner, 1. Vorsitzende

 

Fakten und Zahlen
der Jüdischen Gemeinde:

Die Jüdische Gemeinde Weiden hat ihr Haus in der Ringstraße 17. Das unscheinbare Reihenhaus aus den 90-ziger Jahren des 19.Jh. hat einen Gebetsraum und eine Küche, die koscher geführt wird, eine Mikwe (Ritualbad), einen Raum für Veranstaltungen, der gleichzeitig als Unterrichtsraum für unsere Religionsschüler/innen dient, ein Büro und ein kleines Arbeitszimmer. Die Räumlichkeiten sind längst zu klein für die ständig wachsende Gemeinde und ihre Probleme. Die Renovierungsarbeiten sind abgeschlossen und so hat auch diese "kleine" Gemeinde jetzt ihre Überwachungsanlage, leider notwendig für jede jüdische Gemeinde in diesem Land.

Pläne für einen Neubau haben wir endgültig aufgegeben. Unterstützung haben wir dabei nie richtig erfahren. Eine jüdische Gemeinde ist kein kommunales Renommierobjekt.

Die Arbeit hat sich wie die Struktur der Gemeinde seit September 1994 erheblich verändert. Waren wir zuvor nur gerade noch 36 Leute (die meisten davon über 60 Jahre alt), die sich in religiösen Angelegenheiten selbst verwalteten und die jüdischen Feiertage zusammen gefeiert hatten, so haben wir seit damals einen enormen Zuwachs an so genannten "jüdischen Kontingentflüchtlingen". Der gesamte Personenkreis kommt aus den GUS-Republiken und alle sind am Beginn ihres neuen Lebens in Deutschland Sozialhilfeempfänger, somit ein wenig beliebter Personenkreis.

Unsere Arbeit wurde seitdem hauptsächlich zur Sozialarbeit. Seit dem letzten Jahr gewinnen wir zunehmend an innerer Konsolidierung und die religiöse Arbeit ist wieder eine zentrale Säule unserer Gesamtarbeit. Der Vorstand, der sich im Oktober 1999 bei den Gemeindewahlen wieder gestellt hatte, wurde erneut bestätigt. Er führt die Geschäfte der Jüdischen Gemeinde und vertritt sie nach außen. Alle Vorstandsmitglieder sind ausschließlich ehrenamtlich tätig.

Die Vorstandsmitglieder:
1. Vorsitzende Gabriele Brenner
2. Vorsitzende Irina Plischuk
Beirat für die Kontingentflüchtlinge Alexander Ryss.

 

Zahlen und Aufgaben:

am 31.12.2002 war die offiziell registrierte Mitgliederzahl

  • 310 Juden, in der Gemeinde gemeldet, davon sind
  • 286 aus dem Personenkreis der jüdischen Kontingentflüchtlinge mit
  • 220 nicht jüdischen Familienangehörigen, die ebenfalls von uns betreut werden
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